Brandenburg macht beim vorbeugenden Waldbrandschutz ernst. Mit einem Antrag der Regierungsfraktionen SPD, CDU und Grüne für das kommende Landtagsplenum sollen nun weitergehende Maßnahmen ergriffen werden, um die örtliche Waldbrandbekämpfung und die Waldbrandvorsorge zu verbessern. Vor allem die hohe Munitionsbelastung in den märkischen Wäldern rückt dabei stärker in den Fokus. Gute Nachrichten gibt es zudem für die Modellregion Oranienburg.
Die CDU-Landtagsabgeordnete Nicole Walter-Mundt kommentiert: „Kampfmittel und Munitionsaltlasten, mit denen unsere Wälder belastet sind, behindern nicht nur die Löscharbeiten im Falle eines Waldbrandes, sondern gefährden auch unsere Einsatzkräfte zusätzlich. Ich bin deshalb froh, dass die vielen Empfehlungen, die uns vor allem die Kameradinnen und Kameraden aus der Praxis mit auf den Weg gegeben haben, nun auch in den Antrag mit eingeflossen sind. Eine bessere Löschwasserversorgung, mehr munitionsberäumte Schneisen, mehr Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten, mehr gepanzerte Technik sowie der Aufbau eines flächendeckenden Digitalfunks in Waldgebieten sollen die Waldbrandbekämpfung künftig noch weiter verbessern.“
Mit aufgegriffen wurden zudem die Erkenntnisse aus dem Fachgespräch „Kampfmittel“, welches im Frühjahr dieses Jahres im Landtag stattfand. Dort hatte der Kampfmittelexperte Prof. Dr. Wolfgang Spyra eine Fortschreibung seines 2008 veröffentlichten Gutachtens für Oranienburg sowie einen neuen Lehrstuhl für Munitionsaltlasten angeregt. Neben den praktischen Kompetenzen müsse, so Spyra, künftig auch der wissenschaftliche Beitrag zur Kampfmittelsuche und Beräumung in Brandenburg weiter gestärkt werden. Dieser Empfehlung kommen SPD, CDU und Grüne nun ebenfalls nach.
Nicole Walter-Mundt: „Neben einer Erfolgskontrolle und weitergehenden Fortschreibung des Spyra-Gutachtens, welches bis heute die Grundlage für die Kampfmittelsuche in Oranienburg bildet, wird mit der Antragsinitiative zudem eine neue Professur ‚Kampfmittel‘ an der BTU Cottbus oder der Hochschule der Polizei ins Auge gefasst. Das ist für meine Heimatstadt ein wichtiger Punkt, dem wir im Land nun gemeinsam Rechnung tragen wollen.“
SPD, CDU und Grüne in Brandenburg sehen beim Thema Munitionsaltlasten außerdem die Bundesregierung weiter in der Pflicht, vor allem mit Förderprogrammen zur systematischen Kampfmittelsuche auf Waldflächen, zur Anlage von Löschwasserentnahmestellen sowie zur Anlage von Brand- und Katastrophenschutzwegen soll der Bund hier künftig auch stärker finanziell unterstützen.