Oranienburgs Wahrzeichen bleibt Dauerbaustelle

Nicole Walter-Mundt (CDU): „Beim Kornspeicher entsteht der Eindruck von Stillstandstoleranz“

Nach der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zum denkmalgeschützten Kornspeicher in Oranienburg kritisiert die CDU-Landtagsabgeordnete Nicole Walter-Mundt die fehlende Bewegung bei dem seit Monaten ruhenden Sanierungsprojekt. Das Kulturministerium bestätigte, dass die Arbeiten nach einem Firmenwechsel vollständig zum Erliegen gekommen seien. Einen Zeitpunkt für die Wiederaufnahme könne das Land nicht benennen. Gleichzeitig bescheinigt die Landesregierung dem Denkmal einen „grundsätzlich guten Zustand“.

Auf der Baustelle des Alten Speichers geht es derzeit nicht voran, Foto: Christian HoweAuf der Baustelle des Alten Speichers geht es derzeit nicht voran, Foto: Christian Howe

Nicole Walter-Mundt hält diese Einschätzung für zu kurz gegriffen: „Wenn ein derart prägendes Kulturdenkmal über Monate hinweg auf einer verwaisten Baustelle steht, dürfen wir uns nicht damit zufriedengeben, dass zuständige Behörden auf laufende Genehmigungen verweisen. Es entsteht der Eindruck einer Stillstandstoleranz.“ Es gehe, so Nicole Walter-Mundt, ja nicht nur um den Erhalt der historischen Bausubstanz, sondern auch um das Wohnumfeld für die vielen Menschen, die im neu entstandenen Quartier leben.

Die CDU-Abgeordnete kritisiert zudem die Stadt Oranienburg. Auch diese müsse sich hier deutlich stärker hinterklemmen. "Wenn rund um den Kornspeicher Anwohnerinnen und Anwohner über ein ungeordnetes Baustellenumfeld klagen, darf die Verwaltung nicht abtauchen. Erwartbar wäre eine aktive Rolle, klare Kommunikation mit dem Investor und Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit“, so Walter-Mundt.

Nach Einschätzung der Landesregierung liegt die Zuständigkeit für denkmalrechtliche Fragen beim Landkreis Oberhavel. Eine Notwendigkeit für weitergehende Maßnahmen des Landes sieht das Ministerium derzeit nicht. Nicole Walter-Mundt fordert hingegen ein engeres Hinsehen: „Die Verantwortung darf nicht in Zuständigkeitsfragen steckenbleiben. Der Speicher ist ein Wahrzeichen Oranienburgs. Es braucht Druck, Koordination und eine klare Erwartung an den Investor, das Bauprojekt endlich zu Ende zu bringen.“