Volles Vertrauen in die Praktiker vom KMBD

Heute Fachgespräch zur Kampfmittelbelastung im Innenausschuss des Landes

26.04.2023, 15:20 Uhr | Oranienburg/Potsdam
Die Oranienburger Landtagsabgeordnete Nicole Walter-Mundt (CDU) und der technische Leiter des KMBD Peter Ewler im Innenausschuss des Landtages, Foto: Andro Heinz
Die Oranienburger Landtagsabgeordnete Nicole Walter-Mundt (CDU) und der technische Leiter des KMBD Peter Ewler im Innenausschuss des Landtages, Foto: Andro Heinz

Der Innenausschuss des Landtages Brandenburg hat sich am Mittwoch in einem Expertengespräch mit der Kampfmittelbelastung in Oranienburg befasst. Bereits im 3. März dieses Jahres hatten sich die Abgeordneten des Ausschusses an der Räumstelle nahe der Friedenthaler Schleuse über die Komplexität der Situation informiert.

Im heutigen Ausschuss konnten nun weitere Fragen unter anderem zu einer möglichen Fortschreibung des Spyra-Gutachtens, der technischen und personellen Situation des Kampfmittelbeseitigungsdienstes (KMBD), den Möglichkeiten der Fortbildung sowie zur Munitionsbelastung auf Waldflächen thematisiert werden.

Die Oranienburger Landtagsabgeordnete Nicole Walter-Mundt sagt: „Die Expertenanhörung im Innenausschuss hat noch einmal aufgezeigt, dass wir in Sachen Kampfmittelbeseitigung auf einem guten Weg sind. Das Thema hat in den zurückliegenden Jahren vor allem auf dem Gebiet der Stadt Oranienburg eine Aufwertung erfahren. Personell und finanziell konnten wir gemeinsam mehr für unsere Sicherheit vor Ort erreichen. Dieses Engagement muss das Land auch in Zukunft weiter fortsetzen. Einig waren wir uns darin, dass der Bund aber genauso seine Verantwortung tragen muss.“

„Welche weiteren Verbesserungen nun landesseitig sinnvoll sind, werden wir im Anschluss des Fachgespräches nun kritisch bewerten müssen. Klar ist, dass wir uns in Fragen der Absuche und Räumung auf die Praktiker beim KMBD verlassen können. So hat sich in der Vergangenheit vor allem das Ultra-Tem-Verfahren und die Entschärfung mit Schneidegeräten unter hohem Wasserdruck bewährt“, bekräftigt Nicole Walter-Mundt.

„Durchaus sinnvoll finde ich zudem die Anregung von Professor Dr. Spyra, sein Gutachten aus dem Jahr 2008 noch einmal an die neuesten Erkenntnisse anzupassen und einem Realitätscheck zu unterziehen. Ob eine engere wissenschaftliche Kooperation zwischen der BTU-Cottbus und der Hochschule der Polizei in Fragen der Kampfmittelbeseitigung in Oranienburg künftig sinnvoll ist, vermag ich hingegen noch nicht zu beurteilen. Richtig ist, wir brauchen vor Ort vor allem Praktiker, die die Bomben technisch aufspüren, freilegen und unschädlich machen. Mit Blick auf die Generationenaufgabe Kampfmittelbeseitigung sollten wir die Ressourcen dahingehend stärken, funktionierende Verfahren weiter optimieren und unsere Feuerwerker den Rücken freihalten“, findet die CDU-Politikerin.

Aber auch die Munitionsbelastung in Waldgebieten rückt gegenwärtig stärker in den Fokus. Ein Großteil der munitionsbelasteten Flächen sind Waldflächen oder ehemalige Truppenübungsplätze. „Die Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr und auch der KMBD haben uns heute darin bestärkt, den vorbeugenden Waldbrandschutz weiter ernst zu nehmen. Speziell der Ausbau von Feuerlöschbrunnen, die Anschaffung geländegängiger Feuerlöschfahrzeuge sowie das Anlegen von Schutzstreifen in Wäldern – Das sind Themen, die ich auch noch einmal mitnehmen werde in den städtischen Feuerwehrausschuss und die Beratung mit dem Oranienburger Bürgermeister“, resümiert Nicole Walter-Mundt.

aktualisiert von Christian Howe, 26.04.2023, 15:25 Uhr