Bürgermeister Jörn Lehmann (parteilos) und seine Landtagskollegin Nicole Walter-Mundt (CDU) sind am Mittwochnachmittag zum Jahresauftaktgespräch zusammengekommen, um sich über die aktuellen Themen für Liebenwalde und seine Ortsteile auszutauschen. Ganz oben auf der Agenda standen neben der Heidekrautbahn, auch die Entwicklungsperspektiven der Stadt am Finowkanal.
Jörn Lehmann sagt: „Wir haben ständige Nachfrage nach Grundstücken. Leider dürfen wir vor Ort nur rund vier Hektar Fläche in den nächsten acht Jahren entwickeln. Das gibt uns der aktuell geltende Landesentwicklungsplan vor – und das, obwohl sich Liebenwalde noch im Nahbereich zur Hauptstadt befindet. So könnten die Menschen mit der Bahn in etwa 45 Minuten in Berlin sein.“
Nicole Walter-Mundt sagt: „Liebenwalde möchte wachsen – und es kann wachsen. Doch die gemeinsame Landesplanung mit Berlin bremst diese Entwicklung für Jahre aus. Das ist auch nicht gut für umliegende Städte wie Oranienburg oder Hohen-Neuendorf, die mit dem Wohnungsbau und der Infrastruktur kaum noch hinterherkommen. Hier braucht es auf Landesebene einen Perspektivwechsel. Ich begrüße zudem die laufende Initiative von Herrn Lehmann und der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB), den stillgelegten Streckenabschnitt der Heidekrautbahn zwischen Wensickendorf und Liebenwalde zu reaktivieren. Das ist gut für die Menschen vor Ort und kann dazu beitragen die Verkehrswege nach Berlin zu entlasten. Für dieses Projekt möchte ich im Land und beim zuständigen Infrastrukturminister Guido Beermann (CDU) werben.“
Am 01. Dezember 1997 wurde der Betrieb der Heidekrautbahn auf dem Streckenabschnitt zwischen Wensickendorf und Liebenwalde eingestellt. Im Auftrag der Niederbarnimer Eisenbahn-AG (NEB) und der Stadt Liebenwalde wurde eine Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Strecke erstellt und im Sommer 2019 vorgestellt. Für die Ertüchtigung des 13 Kilometer langen Abschnitts, inklusive Brücken, sind Investitionen von rund 25 bis 30 Millionen Euro notwendig. 3.600 Menschen würden davon profitieren und können an den Nahverkehr (SPNV) angeschlossen werden. Die Studie geht dabei von einem täglichen Aufkommen von 470 Ein- und Aussteigern aus. Um in die Planungen zu kommen, sollte nun zeitnah mit den Leistungsphasen I und II begonnen werden.