Nicole Walter-Mundt zum Rücktritt von Annegret Kramp-Karrenbauer
Der Verzicht auf die Kanzlerkandidatur von Annegret Kramp-Karrenbauer und ihr Rückzug von der Parteispitze kam für mich und für viele in der CDU überraschend. Sie übernimmt damit die politische Verantwortung für die bitteren Vorkommnisse in Thüringen und für die Kommunikationspannen der letzten Tage, Wochen und Monate. Ich bedaure diesen Schritt von Herzen sehr und möchte Annegret Kramp-Karrenbauer dafür meinen Respekt und meine Anerkennung zollen. Sie zeigt damit auf ihre Weise Stärke und Größe.
Nun heißt es für uns Christdemokraten nach vorne zu schauen. Ich bin überzeugt, dass wir für unser Land und für die CDU eine gute Kandidatin oder einen guten Kandidaten finden werden, um die politischen Gräben und hoffentlich auch manch persönliche Verletzungen der vergangenen Jahre zu überwinden. Denn die CDU war immer nur dann stark für unser Land, wenn sie geschlossen agierte und ihre politischen Debatten über die Inhalte führte.
Als christlich-liberale Partei tragen wir seit unserer Gründung im Jahr 1945 Verantwortung für unser Gemeinwesen. Zum Gründungsmythos der Christdemokratie gehört dabei bis heute die klare Distanzierung und Abgrenzung von den politischen Extremen und von jedweder Form der Gewalt. Ich hatte heute Vormittag ein gutes Gespräch mit Landrat Ludger Weskamp (SPD) und der Landes- und Kreisfraktionsvorsitzenden von Bündnis90/Die Grünen Julia Schmidt. Wir sind uns darin einig, dass wir mit der AfD im Kreistag weder direkt noch indirekt zusammenarbeiten werden. Das gilt für die CDU-Fraktion und das gilt selbstverständlich auch für alle ihre Mitglieder.