Bei den Elternvertretern, Schülern und Lehrern des Neuen Gymnasiums (NGG) sowie des Neuen Beruflichen Gymnasiums in Glienicke (NBGG) gab es in den zurückliegenden Tagen einige Irritationen mit Blick auf die Zukunft des Standortes. Vor allem Überlegungen von Teilen der Politik, die zwei privat-geführten Schulen in die Trägerschaft des Landkreises zu überführen, stoßen dort auf große Skepsis.
Rückendeckung für Schüler, Eltern und Lehrerschaft kommt nun von der CDU-Kreistagsfraktion. Deren Fraktionschefin Nicole Walter-Mundt informierte sich vergangene Woche zusammen mit ihren CDU-Kollegen Dr. Ulrich Strempel und Mario Müller bei Schulleiter Kristof Wenger über die aktuelle Situation vor Ort.
Nicole Walter-Mundt erklärt: „Die Eltern haben sich einst bewusst dafür entscheiden, ihre Kinder auf Schulen in freier Trägerschaft zu schicken. Solche Modelle der Bildungsvielfalt unterstützen wir als CDU ausdrücklich. Gerade, weil der Landkreis den Bedarf an Schulplätzen im Südkreis seit Jahren hinterherläuft, sind diese Alternativen für Eltern und Schüler durchaus sinnvoll. Nichtsdestotrotz müssen wir auch über die akuten Probleme an den Gymnasien vor Ort reden, so zum Beispiel über die hohe Fluktuation von Lehrkräften. Das geht aber nur gemeinsam und im Dialog mit den Betroffenen – mit den Elternvertretern, dem Träger und der neuen Schulleitung.“
Dr. Ulrich Stempel, Vorsitzender der Glienicker CDU-Fraktion, sagt: „Das Neue Gymnasium wurde 2009 auf Initiative der Elternschaft und mit Hilfe der ASG gegründet, weil damals der Landkreis keinen Bedarf dafür vor Ort gesehen hat. Nun hat sich das Gymnasium in den zurückliegenden Jahren hervorragend entwickelt und mit der beruflichen Orientierung breiter aufgestellt. Es bietet den rund 500 Schülern ein attraktives, praxisnahes Kursangebot in kleinen Lerngruppen. Das sollten wir jetzt nicht mit übereifrigen Verstaatlichungsfantasien aufs Spiel setzen, sondern sachorientiert und gemeinsam nach Lösungen suchen, wie bestehende Versäumnisse im Sinne der Schülerinnen und Schüler geheilt werden können.“
Der CDU-Kreistagsabgeordnete Mario Müller ergänzt: „Wichtig ist, dass der Träger und die Schulleitung langfristig sicherstellen können, dass die Qualität der Lehre stimmt und dass die Kinder vor Ort ihr staatlich anerkanntes Abitur ablegen können. Daran bestand in den zurückliegenden Jahren kein Zweifel. Für das Schuljahr 2020/21 braucht es nun allerdings schnell Klarheit – insbesondere für das Neue Berufliche Gymnasium (NBGG). Nach dem Termin mit Schulleiter Kristof Wenger bin ich allerdings optimistisch, dass hier von Bildungsministerin Britta Ernst mit etwas gutem Willen eine angemessene Regelung im Sinne der Schülerinnen und Schüler gefunden werden kann.
Das Neue Glienicker Gymnasium ist eine anerkannte Ersatzschule. Die Qualität des Unterrichts, die Ausbildungsqualität und die Erfahrung der Lehrkräfte sowie die Struktur der Unterrichtsräume entsprechen den Anforderungen des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (MBJS), die an einen modernen Unterricht gestellt werden. Das Neue Berufliche Gymnasium (NBGG) am Standort ermöglicht den Schülerinnen und Schülern zudem das Abitur in 13 Jahren. Praxisnahe Bildungsgänge wie Gestaltungs- und Medientechnik, Elektrotechnik sowie Wirtschaftswissenschaft sollen den Schülerinnen und Schülern realistische Einblicke in interessante Berufsfelder vermitteln.