Der Infrastrukturausschuss des Landtages Brandenburg hat sich auf Initiative der CDU mit der Taktverdichtung auf der S-Bahn Linie S1 befasst. Die Forderung hat es erst auf Druck der Petition „S1 im 10-Minutentakt“ mit rund 6500 Unterstützern in den aktuellen Nahverkehrsplan geschafft. Um der zuständigen Ministerin weitere Fragen zu stellen, sind CDU-Landtagskandidatin Nicole Walter-Mundt und Mario Schulz (CDU Hohen-Neuendorf), als Initiator der Petition zur Ausschusssitzung nach Potsdam gefahren.
Zur Berichterstattung der Landesregierung sagt Nicole Walter-Mundt: „Der 10-Minutentakt auf der S1 hat für das Land Brandenburg in den Verhandlungen mit Berlin besondere Priorität. Ich finde: Das ist gut so! Allerdings will man die notwendigen Maßnahmen zunächst im Projekt i2030 strukturieren, ehe die Landesregierung überhaupt Kraft, Geld und Zeit in die Vorplanung investiert. Vollkommen offen lässt man auch, zu wann eine Taktverdichtung machbar wäre und welche baulichen Maßnahmen dafür wirklich umzusetzen sind. Mir ist bewusst, dass die S-Bahnen nicht gleich und sofort im 10-Minutentakt verkehren können. Dazu fehlen derzeit noch die Züge und die Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur. Jedoch packt die aktuelle Landesregierung das Thema auch nicht konsequent genug an. Erst zu Beginn des kommenden Jahres wird sich der Lenkungskreis des Projektes i2030 wieder treffen. Spätestens da sollte sich dann zeigen, wie ernst es die Landesregierung mit unserer Forderung nach einer Taktverdichtung auf der S1 wirklich meint!“
Mario Schulz ergänzt: „Vor gut einem Jahr haben wir die Petition gestartet. Den 6500 Unterstützern ist es zu verdanken, dass unsere Forderung in den Nahverkehrsplan des Landes aufgenommen wurde – ein erster Erfolg. Für dieses Ziel werden wir aber auch weiterhin werben und kämpfen müssen. Das zeigt uns der Bericht der Ministerin im Ausschuss. Konkrete Antworten auf unsere Fragen blieben aus. Das Gutachten aus Hohen Neuendorf, ohne zweites Gleis eine Taktverdichtung zu erreichen, war den Beteiligten unbekannt. Das werden wir gerne der Ministerin zur Verfügung stellen. Die vielen Berufspendler und die Menschen vor Ort wollen aber zeitnah einen attraktiven und zukunftsfesten Nahverkehr. Richtig ist, dass dafür zwischen Oranienburg und Frohnau einige Baumaßnahmen notwendig sind – zum Beispiel eine Umfahrung der Schrankenanlage in Borgsdorf, ein weiterer Bahnsteig in Birkenwerder oder ein zweites Gleis ab Hohen Neuendorf. Ich bin aber davon überzeugt, dass diese Investitionen unserer Region gut tun werden.
Im S-Bahnverkehr stößt man mit den steigenden Pendlerzahlen in Berlin und Brandenburg zunehmend an die Grenze der Infrastruktur. Perspektivisch soll deshalb auf allen Außenästen der 10-Minutentakt umgesetzt werden. Das haben sich die Länder Berlin und Brandenburg über das Projekt i2030 zum Ziel gesetzt. Für das Land Brandenburg haben neben der Taktverdichtung auf der S1 derzeit noch die S2 und die S5 in den Verhandlungen mit Berlin und der DB Netz AG Priorität.